Welchen Stellenwert hat Jesus in unserem Leben?

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Viele Menschen haben eine gewisse Zuneigung zum christlichen Glauben. Christliche Erziehung in Familie, Kindergarten, Schule und Kirche hinterlässt Spuren. Der christliche Glaube erinnert etwa auch an glückliche Kindheitserlebnisse.

In meinem Blog habe ich viel darüber geschrieben, dass Jesus uns einlädt, zu ihm zu kommen. Er sagt: „Ich will euch erquicken.“ Manche besuchen Gottesdienste, lesen christliche Blogs und sprechen ab und zu ein Gebet.

Bisher habe ich nur wenig über Jesu Worte in Matthäus 11,29 geschrieben: „Nehmt auf euch mein Joch…“ Die Einladung Jesu bezieht sich nicht nur auf einen Kontakt mit ihm. Jesus geht es um mehr.

Ein Joch ist im ursprünglichen, wörtlichen Sinn ein Gegenstand, z.B. ein Holzbalken, mit dem Tiere vor einen Pflug oder einen Wagen gespannt werden. Das bedeutet, dass diese Tiere sich nicht mehr so frei bewegen können wie zuvor. Wenn sie in die vorgegebene Richtung laufen, brauchen sie jetzt mehr Kraft, weil sie eine Last mitziehen müssen.

Gerade in Vers 28 hat Jesus die Mühseligen und Beladenen zu sich gerufen. Jetzt fordert er sie auf, sein Joch auf sich zu nehmen. Dabei liegt die Betonung auf dem besitzanzeigenden Fürwort ‚sein‘. Es geht also um die Frage, für wen oder wofür wir leben und uns einsetzen möchten.

Für alle, die diesen Gedanken abschreckend finden, versichert Jesus in Vers 30: „Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ Außerdem sagt er in Vers 29, dass wer sich auf ihn einlässt, Ruhe für seine Seele finden wird.

„Nehmt auf euch mein Joch.“ Diese Aufforderung wirft die Frage auf, welchen Stellenwert Jesus in unserem Leben hat.

Gefallen an christlichen Gebeten, Gesängen und Zeremonien zu finden ist eine Sache. Es ist richtig, in der Bibel zu lesen oder auch einen christlichen Aufkleber auf das private Auto zu kleben.

Wer das Joch Jesu aufnimmt, der lässt Jesus über sein Leben bestimmen. Bekehrung beinhaltet auch unsere Einladung an Jesus, dass er unser Herr sein soll. Jesus möchte gerne der Mittelpunkt unseres Lebens sein. Konsequentes Christsein bedeutet, dass wir in allen Bereichen unseres Lebens danach fragen, was Jesus von uns möchte. Wir sind bereit, von ihm zu lernen.

Aber können diese Grundsätze uns nicht gerade unter neuen Leistungsdruck bringen? Ist Jesus nicht gekommen, um uns von Lasten zu befreien?

Der Gedanke ist vielmehr, dass wir von uns aus nicht in der Lage sind, Gottes Willen zu erfüllen. Wir sind von Natur aus Sünder und sündhaft. Aber aus einer erneuerten Beziehung zu Gott, kann uns neues Leben erwachsen. Deshalb laden wir, wenn wir uns bekehren, Jesus ein, in unser Leben zu kommen und unser Herr zu sein. Wir bekennen unsere Schuld und Sündhaftigkeit. Wir gestehen ein, dass wir ihn brauchen. Ohne ihn können wir seinen Maßstäben nicht gerecht werden.

Haben nicht auch wahrhaft bekehrte Christen Probleme? Ganz bestimmt. Aber sie haben eine Grundsatzentscheidung getroffen. All unser Wissen und unsere Erkenntnis ist Stückwerk. Doch wer glaubt, ist auf dem richtigen Weg, um Jesus besser kennenzulernen. Wer Jesus folgt und von ihm lernt, wird Ruhe finden für seine Seele. So hat Jesus gesagt.

Christen finden Ruhe Feature

So heißt mein wöchentlicher Hauptbeitrag, der zumeist am Freitag Abend erscheint.

 

15 Gedanken zu „Welchen Stellenwert hat Jesus in unserem Leben?

  1. Wenn man die Alternative zu Jesu Joch mal genauer anschaut, dann sieht man, dass der Wechsel zu Jesus sich auf jeden Fall lohnt. Insbesondere wenn man den Lohn dafür anschaut, worin man von klein auf gefangen ist:
    „Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingibt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?“ Rö.6,16

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  2. Schöner Text, vielen Dank! Mir gefällt das mit der Grundsatzentscheidung für Jesus, an der wir auch dann festhalten, wenn wir mal Probleme haben.
    Menschen lassen Jesus in Schwierigkeiten mitunter zu schnell fallen, so dass sie auch seine Hilfe nicht mehr erhalten. Noch schlimmer: wenn sie ihn völlig fallen lassen, können sie auch nicht mehr von ihm erwarten, dass er sie in der Ewigkeit bei sich aufnimmt. Wie beruhigend ist es hingegen zu wissen: auch wenn wir Dinge nicht verstehen – denen, die Gott lieben, werden alle Dinge zum Besten dienen.

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  3. Ständig betonen zu müssen welchen Stellenwert „Jesus“ habe zeugt von Ruhe in der Seele? Erscheint mir eher wie Pfeifen im Wald.

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  4. Ich finde, ein Waldspaziergang kann durchaus erholsam sein, entschleunigen und helfen, innerlich ruhiger zu werden! Warum dabei nicht auch vergnügt vor sich hin pfeifen? Herzliche Grüße und danke für den Besuch auf meiner Seite!

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  5. Das „Pfeifen im Walde“ ist eine metaphorische Redewendung, die ein bestimmtes menschliches Verhaltensmuster in bedrohlichen Situationen beschreibt.

    Statt sich der Bedrohung zu stellen oder die Gefahr zu umgehen, macht sich die Person dadurch Mut, dass sie wie ein furchtsames Kind, das durch einen dunklen, bedrohlichen Wald muss, versucht, sich allein durch das Pfeifen einer Melodie zu erleichtern. … So wird von großer eigener Unterlegenheitsangst klug abgelenkt, …

    Quelle: Wikipedia

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  6. Danke für diese Erklärung. Psychologisch gesehen scheint mir dieses „Pfeifen im Wald“ jedenfalls eine gesunde Reaktion zu sein. Wenn es gelingt, sich durch eine Melodie zu erleichtern, hat man vielleicht irgendwann eine Idee, was man tun könnte. Angst könnte ein schlechter Ratgeber sein, wenn man nur darauf hört.

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  7. Das Pfeifen im Wald ist eine Pseudoberuhigung, Es ist ein Deckmäntelchen davon abzulenken dass da was nicht stimmt.

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  8. O.K. dann will ich einmal genauer nachfragen, was wolltest Du eigentlich mit Deinem ursprünglichen Kommentar sagen: „Ständig betonen zu müssen welchen Stellenwert „Jesus“ habe zeugt von Ruhe in der Seele? Erscheint mir eher wie Pfeifen im Wald.“??? Ich in meinem Beitrag nicht gesagt, dass man immer über den Stellenwert Jesu reden solle. Es geht vielmehr um die Frage, ob wir bereit sind, ihn über alle Bereiche unseres Lebens bestimmen zu lassen. Jesus sagt, dass wir bei ihm Ruhe finden können. Das bedeutet nicht, dass ein Christ in allem automatisch überlegen sein würde. Jesu Einladung ergeht übrigens gerade an die „Mühseligen und Beladenen.“ (Matthäus 11,28).

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  9. „Ich in meinem Beitrag nicht gesagt, dass man immer über den Stellenwert Jesu reden solle“

    Warum tust du es? „Christen“ deiner Fasson sollten weniger über ständig über Ihre subjektiven Befindlichkeiten und Erfahrungen reden, sondern mehr Gott und den Menschen dienen. Meine Meinung. Hat übrigens der echte historische Jesus auch gelehrt (sehr wahrscheinlich).

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  10. Über Jesus zu reden gehört zum christlichen Glauben. Man kann Matthäus 11,28 als Einladung Jesu verstehen, dass wir mit unseren Nöten zu ihm kommen. („Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid.“) In Vers 29 geht es dann irgendwie um rechtes Tun. („Nehmt auf euch mein Joch und lernet von mir…“). Auch rechtes Tun kann uns innerlich ruhiger machen. Taten der Nächstenliebe gehören, denke ich, zu dem was Jesus mit „Nehmt auf euch mein Joch“ meint.

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  11. Jesu‘ Botschaft war theozentrisch, nicht christozentrisch (besser gesagt egozentrisch) wie deine Botschaft.

    „Auch rechtes Tun kann uns innerlich ruhiger machen.“ Ist dir schon mal in den Sinn gekommen dass es letztendlich NICHT um deine persönliche subjektive Befindlichkeit geht. Hat Jesus gesagt ich bin gesandt damit ihr euch entspannen könnt?

    Das ist doch eine selektive und ziemlich egozentrische Auslegung der Botschaft Jesu.

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  12. Tatsächlich haben viele Juden zur Zeit Jesu eine Art „Entspannung“ gesucht. Sie haben die Okkupation durch die Römer als ziemlich unangenehm empfunden. Und sie hofften, dass sie ihre Religion unabhängig von einer heidnischen Oberherrschaft wieder freier würden ausüben können. Diesen Wunsch verbanden viele mit einer Hoffnung auf den verheißenen Messias. Jesus hat dann bekanntlich nicht diese Art von „Entspannung“ gebracht. Vielmehr sollten alle, die an Jesus glaubten den Heiligen Geist empfangen und auf diese Weise eine erneuerte Gesinnung und einen neuen Frieden in ihren Herzen.

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